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HOLZBAU-KLEBSTOFFE FÜR HÖCHSTE ANFORDERUNGEN

Das Maggie’s Centre in Leeds, GB. © Blumer-Lehmann

«Was die Holzbauwelt im Innersten zusammenhält? Bei Blumer Lehmann sind es die PUR-Klebstoffe von Jowat.» Diese Variation eines Goethe-Zitats mag übertrieben wirken – technologisch spitze ist die Holzbauwelt von Blumer Lehmann aber allemal. Davon zeugen qualitativ hochwertige Holzbauten und spektakuläre Free-Form-Konstruktionen. Für diese ist das Schweizer Holzbauunternehmen international längst eine der Top-Adressen. Die Anforderungen sind extrem hoch. Blumer Lehmann erfüllt sie mit aussergewöhnlicher Kompetenz und in Zusammenarbeit mit Partnern wie dem Klebstoffspezialisten Jowat Swiss AG. Ein Kollaborationsbericht.

Eine über 140-jährige Geschichte, mehr als 220 Mitarbeitende, modernste Technologien und eine erfolgreiche Entwicklung mit starkem Wachstum: Die Blumer-Lehmann AG in Gossau bei St. Gallen ist das führende Holzbau-Unternehmen der Schweiz und gehört zur Lehmann Gruppe. «Geht nicht gibt’s nicht», lautet das Credo des Teams. So besteht die Stärke von Blumer Lehmann darin, den Holzbau in immer neue Dimensionen zu bringen und das praktisch unmöglich Erscheinende möglich zu machen.

Qualität aus einer Hand – vom Stamm bis zum fertigen Gebäude

Spektakuläre Holzkonstruktionen wie die neue Moschee im englischen Cambridge oder das Bürogebäude Swatch S1 in Biel sind das Resultat dieser aussergewöhnlichen Leistungen. «Wir können sie erbringen, weil bei uns alle Zahnräder präzise ineinandergreifen», sagt Richard Jussel, ehemaliger Geschäftsführer bei Blumer Lehmann, der kürzlich das Zepter an ein Dreierteam übergeben hat. Jussel widmet sich nun verstärkt der Projektentwicklung und dem Thema Building Information Modeling. Eine Besonderheit der Lehmann Gruppe und ihrer Unternehmen ist es, dass sie die gesamte Wertschöpfungskette beherrschen und zentral steuern: vom Einschnitt des Rundholzes bei der Lehmann Holzwerk AG über die Planung bis zum Bau von fertigen Gebäuden oder Silos durch Blumer Lehmann.

Das ist in dieser Form einzigartig, auch weil Blumer Lehmann dabei auf modernste Technologien und Prozesse setzt. «Wir planen und arbeiten bei komplexen Projekten konsequent im 3D-Modell », berichtet Jussel. Der Hightech-Holzbauer und sein Team gelten in der Branche als BIM-Prozess-Pioniere. BIM steht für Building Information Modeling, dabei werden für die Planung und Ausführung sämtliche Bauwerksdaten digital modelliert und erfasst. «Jede Nut und jede Klebeverbindung wird bereits im 3D-Modell vorhergeplant und am Ende auch exakt so umgesetzt», erklärt Jussel und betont: «Das funktioniert nur, wenn alle Beteiligten auf höchstem Niveau arbeiten und absolut verlässliche Leistungen bringen.» 

Hundert Prozent Vertrauen und gemeinsames Handeln 

Ein zentrales Puzzlestück in diesem Ganzen ist die Jowat Swiss AG. Blumer Lehmann setzt seit Jahren auf die Innovationskraft, die Qualität und die führenden Klebstofftechnologien von Jowat. Dabei geht die Zusammenarbeit weit über eine normale Zulieferpartnerschaft hinaus: «Mit Jowat verbindet uns eine intensive Kollaboration. Wir tauschen uns schon in der Frühphase über anstehende Projekte aus, analysieren Machbarkeiten und erarbeiten gemeinsam Lösungswege, wenn nötig auch völlig neue. Das können Sie nur mit Zulieferern machen», weiss Jussel, «denen Sie hundert Prozent vertrauen».

Von diesem Miteinander profitieren alle Seiten. «Wir sind sehr stolz darauf, zusammen mit Partnern wie Blumer Lehmann unsere PUR-Klebstoffe kontinuierlich zu verbessern», sagt Marco Rüegg, Produktmanager und Strategische Assistenz der Geschäftleitung bei der Jowat Swiss AG. «So bringen wir innovative Produkte hervor, die dabei helfen, das Bauen mit Holz zu revolutionieren. Das bringt die gesamte Branche voran und zwingt unsere Mitbewerber, sich ebenfalls stetig weiterzuentwickeln.»

Jowat: Top mit 9 von 10 möglichen Punkten

Auf die Frage, wo Jowat aus Sicht von Blumer Lehmann auf einer Skala von 1 bis 10 (gar nicht bis äusserst innovativ) steht, antwortet Jussel: «Im Bereich Innovation geben wir der Jowat Swiss AG 9 Punkte. Einen Punkt behalten wir», ergänzt er augenzwinkernd, «allein schon, um die Motivation hoch zu halten und gemeinsam noch viel zu erreichen.» Das Vertrauen in den Bauwerkstoff Holz und seine Möglichkeiten ist bei Blumer Lehmann fast grenzenlos. Auch dank starker Partner wie Jowat.

1K-Polyurethan-Klebstoffe von Jowat erweitern die konstruktiven Möglichkeiten im Holzbau signifikant. Deshalb setzt Blumer Lehmann speziell im Free-Form-Holzbau bereits seit Jahren auf Hochleistungsklebstoffe wie Jowapur® 687.10, 687.30 und 687.60. Aus guten Gründen, denn bei Freiformkonstruktionen müssen die Klebefugen hohen Spannungskräften standhalten. Ein Extrembeispiel dafür ist der sogenannte Zauberhut im Kinderzoo in Rapperswil. Dabei handelt es sich um eine 2020 eröffnete Event-Location, die als geschwungene Holztragkonstruktion ausgeführt ist und in einem 26 Meter hohem Turm gipfelt.

«Bei dieser Free-Form-Architektur treten innerhalb der Konstruktion hohe Spannungen auf», erklärt Florian Gantenbein, Leiter der Elementproduktion und Mitglied der Geschäftsleitung. «Deshalb war es enorm wichtig, dass wir hier mit einem möglichst fugenfüllenden Klebstoff arbeiten konnten, der die Kräfte fugenüberbrückend weiterzuleiten vermag.» Gelungen ist dies mit den neuesten Klebstoffen aus der Jowapur®-Familie. Eines der grossen Performance-Geheimnisse dieser Produkte sind die eigens entwickelten Hightech-Fasern, die in den Klebstoff mithilfe eines speziellen Verfahrens eingearbeitet werden. Vorteile: Die Hightech-Fasern wirken in der ausgehärteten Fuge armierend. Zudem unterdrücken sie stark das Aufschäumen des Materials beim Aushärten. Dies führt zu einer sehr homogenen, nahezu blasenfreien Klebstofffuge. Verbunden damit sind auch deutlich höhere Klebefestigkeiten.

Sauber und komfortabel in der Verarbeitung

Das Handling überzeugt ebenfalls: «An den Jowapur®-Klebstoffen schätzen unsere Mitarbeitenden vor allem den hohen Verarbeitungskomfort. Die strukturviskosen und thixotropen Eigenschaften erlauben ein sehr sauberes und präzises Verarbeiten. Alles passt, nichts kleckert», bringt Gantenbein es auf den Punkt. Die Klebstoffe werden erst unter Druck flüssig und lassen sich exakt dosieren. Damit sind sie perfekt geeignet für Verklebungen auch auf der Baustelle. Noch ein Vorteil: Im flüssigen Zustand unterscheidet sich der Klebstoff in Farbe und Struktur deutlich vom umgebenden Holz. Erst beim Aushärten wird er nahezu unsichtbar.

Wirtschaftlich attraktiv – durch und durch

Dass die exzellenten Jowapur®-Klebstoffe für Blumer Lehmann auch wirtschaftlich attraktiver sind als mögliche Alternativen, liegt nicht allein an der hohen Qualität und der langen Haltbarkeit der Jowat-Produkte. Hinzu kommt nämlich, dass Jowapur®-Klebstoffe komplett ungefüllt sind. Zum Verständnis: Bei Konstruktionsklebstoffen mit einer Dichte von 1,3 g/cm3 und höher spricht man von hochgefüllten Produkten. Als Füllstoff wird meist Industriekreide zugesetzt. Das macht den Klebstoff schwer. So schwer, dass diese Klebstoffe im Vergleich zu ungefüllten Produkten zwar beim Blick auf den Kilopreis zunächst günstiger erscheinen, dieses in der Praxis dann aber nicht sind. Wie dies sein kann? Beim Verkleben muss die Fuge vollständig gefüllt werden, das Volumen zählt und nicht das Gewicht des Klebstoffs. Der vermeintliche Kilopreisvorteil ist daher gar keiner. Gantenbein bestätigt dies: «Wir haben in der Vergangenheit auch mal mit gefüllten Produkten gearbeitet. Die benötigten Mengen machten diese Klebstoffe für uns in Summe aber deutlich teurer als die neuen, ungefüllten Produkte.» Hinzu kommt, dass kreidehaltige Klebstoffsysteme in den Auftragsanlagen abrasiv wirken und dort Düsen und Pumpen beschädigen können.

Ökologisch nachhaltig und regional

Klimaschutz und Nachhaltigkeit gehören quasi zur DNA des Holzbaus – speziell bei Blumer Lehmann. Das Unternehmen legt höchsten Wert auf diese Aspekte und erwartet gleiches auch von seinen Partnern. «Energie sparen, Transportwege  kurzhalten und den CO2-Ausstoss so weit wie möglich reduzieren – wir leben diese Ziele und machen uns täglich dafür stark», sagt Jussel. So trägt Blumer Lehmann seinen Teil dazu bei, die im Klimaschutzabkommen von Paris vereinbarten Ziele zu erreichen. «Dafür suchen wir gezielt nach Kollaborateuren und Partnern aus der Region, die genauso nachhaltig denken, handeln und produzieren wie wir. Auf die Jowat Swiss AG trifft dies zu.»

Beim Schweizer Klebstoffhersteller ist der Umweltschutz fest in den Unternehmenswerten verankert. So hat Jowat das Gebäude für die Klebstoffherstellung in der Schweiz schon vor zehn Jahren komplett als Holzbau errichten lassen. Auch das Haus der Technik am deutschen Standort in Detmold wurde in Holzbauweise realisiert. Darüber hinaus orientiert sich Jowat als familiengeführtes Unternehmen auch wirtschaftlich an einem mit Weitsicht kalibrierten Nachhaltigkeits-Kompass – im Management ebenso wie in Fragen der Finanzierung und bei allen strategischen Entscheidungen. Das entspricht der Ausrichtung von Blumer Lehmann, betont Jussel: «Unsere Philosophien passen einfach zueinander. Das ist es, was zählt.»

Der Artikel ist in der Ausgabe 01/2021 der Fachzeitschrift "WirHOLZBAUER" erschienen. Den gesamten Artikel können Sie unten als PDF herunterladen.