Schadstoff-/Emissionsreduzierte Klebstoffe

Seit Jahren rückt die Wohngesundheit bei Endverbrauchern zunehmend in den Fokus, wenn es um Hausbau, Innenausbau und Einrichtung geht. Die Langzeitfolgen, die Weichmacher, Formaldehyd und andere Inhaltsstoffe hinterlassen können, sind bekannt – dementsprechend leistet die Wahl des richtigen Klebstoffs einen großen Beitrag zur Sicherheit von Anwendern und Endverbrauchern.

 

Schadstoffreduzierte Klebstoffe: aus den Jowat Green Adhesives

Nachhaltigkeit ist divers. Dabei geht es nicht immer nur ausschließlich um die Schonung von Ressourcen. Auch die Verantwortung für Anwender und Endverbraucher gehört zu einem bewussten, einem „grünen“ Klebprozess. Deshalb sind schadstoffreduzierte Klebstoffe ein wichtiger Bestandteil des Jowat Green Adhesive Portfolios.

Emissionsreduzierte (ER) Klebstoffe mit sehr geringen Emissionen von Formaldehyd, Weichmachern und anderen Inhaltsstoffen unterstützen Hersteller bei der Fertigung und Klebung schadstoffarmer Produkte. Für einen Beitrag zum Umwelt- und Kundenschutz.

Low VOC- und FOG-Klebstoffe

Neben der optimalen Verbindung unterschiedlichster Materialien sorgt moderne Klebtechnologie auch für immer leichtere Automobile mit besserer Energieeffizienz und damit geringerem Schadstoffausstoß. Darüber hinaus tragen „Low VOC- und FOG-Klebstoffe“ von Jowat mit geringen VOC- und FOG-Werten im erheblichen Maße dazu bei, das Klima im Fahrzeuginnenraum zu verbessern.

Neue hochwertige Materialien, widerstandsfähige Oberflächen und Endkundenfreundliche Individualisierungsoptionen erhöhen die Bedeutung von Materialqualitäten- und verarbeitung im Automobilinnenraum. Von entsprechender Wichtigkeit sind Ausgasungen von leicht flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) und der Anteil von kondensierbaren Substanzen (FOG) aus Materialien. Die Qualität der Luft im Fahrzeuginnenraum sind relevant für den Fahrkomfort und die Gesundheit der Passanten.

Was sind „Low VOC und FOG Klebstoffe“?

Jowat bietet Klebstoffe für Innenraum- und Kofferraumkomponenten mit einem sehr geringen Anteil an VOC und FOG an. Neben wasserbasierten Jowapur® PU-Dispersion sind dies vor allem innovative reaktive PUR-Schmelzklebstoffe und kennzeichnungsfreie reaktive MR PUR-Schmelzklebstoffe aus der Familie Jowatherm-Reaktant®. Bei der Herstellung unserer „Low VOC und FOG Klebstoffe“ setzen wir auf Rohstoffe mit geringen VOC-/FOG-Bestandteilen. Ausgewählte Klebstoffe aus der Reihe „Low VOC und FOG Klebstoffe“ erfüllen hierbei die Anforderungen seitens vieler OEMs zu Kohlenstoffemissionen, FOG, Geruch und Formaldehydemissionen (bspw. aus der VW 50180).

Die Werte zu aktuellen und neuentwickelten Produkten stellen wir Ihnen gerne auf Anfrage zur Verfügung.

Die Vorteile von "Low VOC und FOG Klebstoffen"

  • Low VOC und FOG Klebstoffe“ erfüllen Lieferanforderungen der Automobilhersteller
  • Einsatz von Rohstoffen mit geringen Anteil an VOC und FOG
  • Die Qualität der Luft im Fahrzeuginnenraum durch Einsatz von „Low VOC und FOG Klebstoffen“ ist relevant für die Gesundheit der Insassen
  • Hohe Prozesssicherheiten

Low Formaldehyde Jowacoll® Dispersionen

Was bedeutet schadstoffreduziertes Kleben?

Der Einsatz von Weichmachern ist u.a. in der Spielzeugherstellung strikt verboten – eine Vorgabe, die es beispielsweise für Fußböden bisher nicht gibt. Klassisches PVC, wie es im Fußbodenbereich eingesetzt wird, enthält Weichmacher (vornehmlich Phthalatester) welche teilweise im Verdacht stehen, erbgutschädigend und fortpflanzungsgefährdend zu sein. Auch klassische EVA-Dispersionen, die zur Fußbodenproduktion eingesetzt werden, enthalten in geringen Anteilen Weichmacher. Um ein Produkt weichmacherfrei herstellen zu können, bedarf es neben entsprechender Materialien auch eines weichmacherfreien Klebstoffes – diese Anforderung erfüllt Jowacoll® ER 147.00.
Formaldehyd diente ursprünglich als Konservierungsmittel. Klebgrundstoffe wie Polyvinylalkohole und Vinylacetatmonomer enthalten Formaldehyd aus verfahrenstechnischen Gründen in geringen Mengen. Reaktive D3- und D4-Dispersionen weisen aufgrund der Vernetzungsreaktion gegenüber klassischen PVAc-Dispersionen einen deutlich höheren Formaldehydgehalt auf. Bei der sogenannten Kondensationsreaktion wird Formaldehyd abgespalten.
Durch umfangreiche Untersuchungen ist es Jowat gelungen, mittels Optimierung des Herstellverfahrens den Formaldehydgehalt deutlich zu reduzieren. Dadurch erreicht z.B. Jowacoll® 103.10 eine Reduktion der Formaldehydemissionen von bis zu 80 %. Damit liegen die reaktiven Jowacoll® D3- und D4-Dispersionen unterhalb der in verschiedenen Richtlinien definierten Grenzwerte, einige Produkte sogar im Bereich der Nachweisgrenze.

Die Vorteile schadstoffarmer Klebstoffe

Unterschieden wird zwischen Emissionen aus dem flüssigen Klebstoff und Emissionen aus dem abgebundenen Klebstofffilm. Also zum einen das Belastungspotenzial für den Verarbeiter des flüssigen Klebstoffs und zum anderen die Belastung des Nutzers des fertigen Bauteils.

  • Frei von Weichmachern
  • Frei von Lösemitteln
  • Sehr geringe Formaldehydabgabe
  • Hohe Anfangsfestigkeit
  • Gute Wärmebeständigkeit
  • pH-neutral
KI_Formaldehydemission.PDF
INFO: Formaldehyd

Formaldehyd ist ein farbloser, stechend riechender Stoff, der bei Raumtemperatur gasförmig vorliegt. Neben der
Verwendung und dem Vorkommen in verschiedenen Produkten ist Formaldehyd auch in der Natur zu finden. Formaldehyd lässt sich zum Beispiel im Blut von Säugetieren, in Äpfeln, Weintrauben und Holz nachweisen. So enthält ein Kilogramm Äpfel beispielsweise bis zu 22 mg Formaldehyd und Frischfisch bis zu 100 mg/kg. Der Formaldehydgehalt von einem Kilogramm flüssigem Jowacoll® 103.10 liegt umgerechnet bei etwa 49 mg.
Formaldehyd kann bei unsachgemäßer Anwendung Allergien, Haut-, Augen- und Atemwegsreizungen verursachen. Bei hohen Konzentrationen ist Formaldehyd wahrscheinlich krebserregend. Weitere Informationen finden Sie in unseren Sicherheitsdatenblättern (bitte anfordern).

INFO: Emissionen

Unterschieden wird zwischen Emissionen aus dem flüssigen Klebstoff und Emissionen aus dem abgebundenen Klebstofffilm. Also zum einen das Belastungspotential für den Verarbeiter des flüssigen Klebstoffs und zum anderen die Belastung des Nutzers des fertigen Bauteils.
Die entscheidenden Grenzwerte für den Verarbeiter sind die sogenannten Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW). Diese werden direkt am Arbeitsplatz gemessen. Es kann aber auch der Gesamtgehalt an gesundheitsbeeinträchtigenden Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Formaldehyd am Produkt selbst über entsprechende Messmethoden ermittelt werden. Bei der Betrachtung von Emissionen eines Bauteils bzw. eines Produkts, also für die Emissionen aus dem abgebundenen Leimfilm gibt es unterschiedliche Bewertungsmethoden. Sehr weit verbreitet ist die Klassifikation gemäß der französischen VOC-Verordnung, die eine Einstufung von A+ (sehr emissionsarm) bis C (höchstzulässige Emissionen) vorsieht.
Die Emissionen setzen sich bei dem aktuell eingesetzten Messverfahren aus zehn Einzelwerten, von denen einer der Formaldehydanteil ist, und den Gesamtemissionen (TVOC) zusammen.

Seit 2012 müssen Bauprodukte und Einrichtungs- und Ausstattungsmerkmale, die neu auf den französischen Markt kommen, hinsichtlich ihrer Emission klassifiziert und gekennzeichnet werden. Die Grenzwerte der Emissionsklassen beziehen sich auf die Gesamt-VOC-Emissionen (TVOC) sowie auf Bewertungen für 10 einzelne Stoffe zu denen auch Formaldehyd gehört. Jowacoll® ER 147.00, Jowacoll® 103.10 und 103.30 erfüllen die Anforderungen der Klassifizierung A+.

Food Safety

In Verpackungsprozessen spielt das Thema Lebensmittelsicherheit eine essentielle Rolle. Rund die Hälfte aller weltweit produzierten Verpackungen steht in Verbindung mit Lebensmitteln. Auch der Klebstoff muss einen Beitrag zur Lebensmittelrechtlichen Konformität leisten. Mit speziell zugeschnittenen Schmelzklebstoffen und hoher Beratungskompetenz bietet Jowat optimale Lösungen, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden.
Bei Jowat nimmt das Thema Lebensmittelsicherheit bereits seit jeher eine hohe Priorität ein: von der Rohstoffauswahl, über die Erfüllung anspruchsvoller Richtlinien bis hin zur Unterstützung der Kunden in lebensmittelrechtlichen Belangen. So ist eine Vielzahl der Jowat-Toptherm®  und Jowatherm®  Schmelzklebstoffe nach strengen lebensmittelrechtlichen Vorgaben für das Verpacken von Lebensmitteln zugelassen. Auch stellen wir Ergebnisse aus MOSH/MOAH-Untersuchungen und NIAS-Analysen – Tests auf unbeabsichtigt eingebrachte Stoffe – für diese Produkte zur Verfügung, um Anwender in der Konformitätsarbeit zu unterstützen.

Technische Daten

Wählen Sie eine Produktgruppe
  • Low Formaldehyde Dispersionen
  • Low VOC und FOG Klebstoffe
  • MOSH/MOAH-free

Low Formaldehyde Dispersionen

Basis Anwendungsbeispiele Eigenschaften Viskosität [mPas] /
Temperatur [°C]
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Technisches
Datenblatt (PDF)
Jowacoll® 103.10 PVAc-Dispersion Für alle Verleimungen, von denen eine erhöhte Beständigkeit im Feuchtraumkilma verlangt wird, z.B. Türen, Fenster, und Feuchtraummöbel. Universalleim für Hart- und Weichholzverleimungen sowie für Spanplatten u.a Holzwerkstoffe, Parkett- und Laminatboden-Verlegung (Nut-/Federverleimung) sowie zur Furnierung. Universeller D3-Leim mit hoher Wärmebeständigkeit 11000 ± 2000 / 20 de en fr
Jowacoll® 103.30 PVAc-Dispersion Für alle Verleimungen, von denen eine erhöhte Beständigkeit im Feuchtraumkilma verlangt wird, z.B. Türen, Fenster, und Feuchtraummöbel. Universalleim für Hart- und Weichholzverleimungen sowie für Spanplatten u.a Holzwerkstoffe, für Hochfrequenzverleimung Parkett- und Laminatboden-Verlegung (Nut-/Federverleimung) sowie zur Furnierung. Flächenkaschierung von Holzwerkstoffen mit Finishfolie, HPL, CPL im Kalt-, Heiß- und HF-Verfahren. Papierdoublierung PVAc Dispersionsklebstoff mit sehr hoher Anfangsfestigkeit und Wärmebeständigkeit. 12500 ± 2500 / 20 de en fr
Jowacoll® ER 147.00 Folienklebstoff Zum Kaschieren von PVC-Folien und Dekorpapieren auf Span-, Hartfaserplatten sowie Sperrholz mit Rollenkaschierung und Ummantelungsanlagen. Gute Maschinenlaufeigenschaften, schnell abbindend, gute Wärmestandfestigkeit 10000 / RT de en fr

Low VOC und FOG Klebstoffe

Basis Anwendungsbeispiele Eigenschaften Viskosität [mPas] /
Temperatur [°C]
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Jowapur® 158.97 PU-Dispersion Klebung von Weich-PVC-Schaumfolien im Vakuum-Tiefziehverfahren. Herstellung von kaschierten Innenausstattungselementen im Fahrzeugbau. 2K Kaschier- und Tiefziehklebstoff, wärmereaktivierbar. 305 / 25 de en
Jowatherm-Reaktant® 642.00 PUR-Hotmelt Für die Kaschierung auf unterschiedlichste Trägerwerkstoffe für die Herstellung von Innenverkleidungen in der Automobilindustrie. Kurze Offene Zeit und hohe Anfangsfestigkeit. Nach dem Ausreagieren sehr hohe Festigkeit der Klebung, hervorragende Wärmestandfestigkeit und sehr gute Kältefestigkeit. 23000 / 140 de en
Jowatherm-Reaktant® MR 642.90 monomerarmer PUR-Hotmelt Für die Kaschierung auf unterschiedlichste Trägerwerkstoffe für die Herstellung von Innenverkleidungen in der Automobilindustrie. Monomerreduzierter PUR-Klebstoff mit kurzer Offener Zeit und hoher Anfangsfestigkeit. Zur Identifikation ist ein Fluoreszensmarker enthalten. 17000 / 140 de en fr

MOSH/MOAH-free

Basis Anwendungsbeispiele Eigenschaften Viskosität [mPas] /
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Jowat-Toptherm® 256.10 Hotmelt Für Klebungen in der Verpackungsindustrie, wie z.B. Faltschachtelverschluss, Wrap-Around und Tray-Aufrichtung. Breites Adhäsionsspektrum. Sehr saubere Verarbeitung. Hervorragende Kälteflexibilität. Exzellente Oxidations- und Farbstabilität. 1100 / 160 de en fr
Jowat-Toptherm® 851.99 PO-Hotmelt Für Klebungen in Verpackungsprozessen, z.B. von Kartons, Trays und Faltschachteln. Gute Adhäsion. Exzellenter Fadenabriss. Niedrige Verarbeitungstemperaturen möglich. Exzellente Oxidations- und Farbstabilität in der Schmelze. 1900 ± 500 / 99 de en fr