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Kundenmagazin 2016-05 DE

Red.: Das heißt, diese Form des En- gagements wird durchaus vom Staat gefördert und ist für Jowat auch lukra- tiv? Henneken: Daraus machen wir kei- nen Hehl. Die operativen Ziele und Vorgehensweisen des Geschäftsbe- reichs Forschungsdienste sind ganz klar ausgerichtet auf die Systematisie- rung der Aktivitäten. Es ist ein zielge- richtetes Vorgehen, in dessen Fokus neue Produkte sowie Bekanntheit und Image stehen. Wenn wir unsere Ziele in den entsprechenden, oft überhaupt nur durch Fördermittelakquise reali- sierbaren Projekten erreichen können, nehmen wir diese Mittel gern, um uns gemäß Projektantrag personell aber auch technisch zu verstärken und fol- gen im Anschluss selbstverständlich dem Gebot der Offenlegung. Man darf dabei aber nicht vergessen: Auch un- ser eigenes unternehmerisches Risiko fließt aufgrund des Eigenanteils von häufig über 50 Prozent in die Projekte ein. Und oft liegen die kommerziali- sierbaren, umsatzrelevanten Aspekte solcher Projekte in einer weiten, unbe- rechenbaren Zukunft. Es geht aber nicht nur um die reine In- anspruchnahme von Fördermitteln. Im GAK beispielweise investieren wir viel Zeit, zum Beispiel in Beratung, Bemus- terung und Entwicklungsleistungen, um als Gremiumsmitglied Einfluss auf die Vergabe und Verwendung öffentli- cher Mittel für Forschungsprojekte an Universitäten zu nehmen. Auch unser Ziel, einen Know-how-Transfer aus Forschung und Wissenschaft in die eigene Organisation sicherzustellen, geht damit einher. Red.: Erzählen Sie uns von einem konkreten Förderprojekt. Henneken: Ein gutes Beispiel ist un- ser zurzeit größtes Forschungspro- jekt „Oilpalm-Wood“. Hier ist Jowat Projektkoordinator und arbeitet mit vier weiteren Partnern (Berater, Werk- zeug- und Maschinenhersteller) an der Realisierung der Projektziele. Dar- über hinaus wird um dieses vom BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) geförderte Kernprojekt ein internatio- nales Expertennetzwerk „Palmwood- Net“ mit weiteren Mitgliedern aus Forschung und Industrie aufgebaut. Das Projektziel ist die Nutzung des in großen Mengen verfügbaren, aber bislang kaum genutzten Holzes un- produktiv gewordener Ölpalmen zur Herstellung von vermarktungsfähigen Produkten mit hoher Wertschöpfung (z.B. für Schnittholz, Möbelkompo- nenten, Materialien für den Innenaus- bau, Baustoffe und Verpackungen) mit Schwerpunkt in den Ländern Thailand und Malaysia. Weitere Informationen hierzu finden Leser auch in der Rub- rik „News“ in dieser Ausgabe unseres Kundenmagazins. Red.: Worin genau liegt hier der Ge- winn für Jowat? Henneken: Auch Ölpalmenholz muss gefügt werden. Wir bekommen mittel- oder langfristig einen hochpotenten Markt, den wir bis dahin wie unsere Westentasche kennen – und gegen- über unseren Wettbewerbern haben wir dann einen Wissensvorsprung und bereits die notwendigen Kontakte für eine weitere Verwertung. Jowat als mittelständisches Unternehmen muss, um zukunftsfähig zu bleiben, agil sein, wenn es um neue Märkte, Produktin- novationen, Förderung und Vernet- zung geht. Interviewpartner Dr. Hartmut Henneken Leitung Forschungsdienste 21

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