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Schulfrei für die MR-Klasse

Diisocyanate sind chemische Stoffe, die bei der Herstellung von Polyurethanen eingesetzt werden. Als Monomere können sie die Gesundheit gefährden und sind deshalb kennzeichnungspflichtig. Eine neue Beschränkung soll die Anwender in Zukunft stärker schützen und betrifft auch den Umgang mit PUR-Schmelzklebstoffen. Ina Benz (Leiterin Technical Support & Service) und Timm Schulze (Assistent Vorstand Vertrieb und Marketing) von Jowat klären auf, was gewerbliche und industrielle Anwender der betroffenen Produkte erwartet.

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Diisocyanate spielen bei der Anwendung von PUR-Schmelzklebstoffen eine wichtige Rolle. Um negative Einflüsse auf die Gesundheit zu vermeiden, muss eine korrekte Handhabung gewährleistet sein. Im Falle unsachgemäßer Handhabung kann es zu akuten Reizungen oder auch dauerhaften Schädigungen von Haut und Schleimhäuten kommen. Auch Atemwegserkrankungen wie Asthma können ausgelöst werden. Aus diesem Grund sind Diisocyanate von der EU-Kommission neu bewertet und beschränkt worden. Im August 2020 veröffentlichte die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) schließlich eine Beschränkung für diisocyanathaltige Produkte, die eine Verarbeitung nur mit einem Schulungsnachweis zulässt.

Warum ist die Verordnung notwendig?

Timm Schulze: Isocyanate dienen der Herstellung von Polyurethan, wie es in Schäumen, Matratzen, Lacken, Kunststoffen oder Klebstoffen enthalten ist. Das fertige Endprodukt ist vollkommen ungefährlich, doch die Emissionen der monomeren Diisocyanate sind es nicht. Sie können während der Anwendung freigesetzt werden. Aufgrund ihrer Größe können diese Monomere über die Haut oder die Atemluft in den Körper gelangen, wo sie toxisch wirken. Kontaktallergien, Schleimhautreizungen oder auch chronische Atemwegserkrankungen können die Folge sein.

Was bedeutet die Beschränkung für Jowat?

Ina Benz: Wir als Hersteller dieser Klebstoffe kennzeichnen die Gebinde als Gefahrstoff, wenn ihr Anteil monomerer Isocyanate – also der Diisocyanate – über 0,1 Prozent liegt. Ab August 2023 dürfen diese Produkte dann nur noch genutzt werden, wenn alle Beteiligten eine entsprechende Schulung absolviert haben. Darauf müssen wir zusätzlich ab Februar 2022 mit einer entsprechenden Kennzeichnung hinweisen.

Was ändert sich für die Anwender?

Ina Benz: Es kommen Auflagen auf die Kunden zu. Jeder, der mit diesen Klebstoffen zu tun hat, muss geschult sein – bis hin zum Lkwoder Gabelstaplerfahrer. Diese Schulungen müssen dann auch regelmäßig wiederholt werden. Natürlich auch immer dann, wenn neue Mitarbeiter im Unternehmen anfangen. Das kann teuer und zeitaufwendig werden.

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