Erfolgreicher Umstieg

Die Firma Jordan veredelt seit 2018 im eigenen Plattenverarbeitungszentrum Holzwerkstoffplatten nach Kundenwunsch. Die Kaschierung erfolgt im Durchlaufverfahren – individuell und sogar ab Losgröße Eins. Für den konsequenten Schutz aller Mitarbeitenden des Unternehmens und den langfristigen Erhalt der Qualität erfolgte gemeinsam mit Jowat die Umstellung der kompletten Produktion auf kennzeichnungsfreie PUR-Klebstoffe.

Kundenmagazin

Das mittelständische Familienunternehmen Jordan aus der deutschen Stadt Kassel versteht sich seit seiner Gründung im Jahr 1919 als Partner des Handwerks mit hohem Anspruch an Servicequalität und Kundennähe. In seiner mehr als 100-jährigen Firmengeschichte hat sich der ursprünglich ausschließlich im Holzhandel tätige Anbieter zum führenden europäischen Lieferanten im Bereich hochwertiger Raum- und Objektausstattung entwickelt und mit eigenen Marken einen hohen Bekanntheitsgrad am Markt aufgebaut. Die Nähe zum Handwerk war es auch, die Fred Himmelmann, Jordan Geschäftsführer im Bereich Holz, vor wenigen Jahren dazu motivierte, das bis dato reine Handelsunternehmen um einen eigenen Fertigungsbereich zu erweitern. „Der Bedarf an fertig konfigurierten Möbelteilen stieg deutlich an, und das bei gleichzeitig immer höherem Anspruch an deren Güte und unsere Flexibilität“, blickt er zurück. „So haben wir uns dafür entschieden, eine eigene Servicefertigung ausschließlich für Handwerk und Industrie aufzubauen.“ Fred Himmelmanns Vision: eine eigene industriell aufgestellte Fertigung mit größtmöglicher Nähe zu den Kunden und ihren Bedürfnissen.

„Ein Partner, der wie wir denkt“

Der gedankliche Grundstein war gelegt und auch die Umsetzung des ambitionierten Projekts erfolgte prompt. Unter der Leitung des erfahrenen Tischlermeisters Andreas Bachmann entstand im August 2018 Jordans Plattenverarbeitungszentrum. Heute werden in der modernen Produktionshalle nahe der Firmenzentrale Holzwerkstoffplatten unterschiedlichster Größen mit Schichtstoffen aller Art individuell kaschiert, auf Wunsch mit Kantenbändern versehen und über das bestehende Jordan Vertriebsnetzwerk an die Kunden geliefert. Höchst flexibel gestaltet sich dabei der Bestellvorgang für die Kunden: Über eine leicht zu bedienende Online-Plattform können diese rund um die Uhr ihre Wunschplatten konfigurieren und direkt ordern. „Wir sind technisch in der Lage, bereits ab Losgröße Eins zu produzieren. Und dank unseres langjährigen Know-hows können wir unseren Kunden heute eine Auswahl von mehr als 800 hochwertigen HPL-Dekoren anbieten“, erklärt Andreas Bachmann stolz. „Aber ohne Partner, die wie wir denken, wäre der Erfolg dieses Projekts so gar nicht möglich“, freut sich Bachmann.

Seit Start der Anlagenplanung ist Jowat als Klebstoffpartner und aktiver Prozessoptimierer involviert. Neben ihrer vergleichbaren Unternehmensgeschichte und -größe verbindet die beiden Unternehmen eines ganz besonders: ausgesprochen serviceorientierte, vertrauensvolle Kundenbeziehungen auf Augenhöhe. „Industrielle Kaschierprozesse sind sehr komplex und von deutlich mehr Faktoren als nur dem eingesetzten Klebstoff abhängig“, erklärt Thorsten Albers aus dem Technischen Vertrieb von Jowat. „Dazu zählen unter anderem die Ausgangsqualität des zu kaschierenden Materials, der Klebstoffauftrag, Liegezeiten, Temperaturen und Luftfeuchtigkeit während der Produktion sowie die anschließende Lagerung und der folgende Transport. Alles hat immensen Einfluss auf die Qualität und Lebensdauer des kaschierten Endprodukts. So ist es für uns optimal, wenn wir bereits in der Planungsphase konstruktiv mit in das Projekt einsteigen und gemeinsam mit unseren Kunden frühzeitig an allen Stellschrauben drehen können.“

Reklamationsquote gegen null

selbstverständliche Extraeinsatz des Klebstoffherstellers definitiv bewährt. „Bei uns wird jede angelieferte Platte vor der Kaschierung noch einmal kalibriert, um eine optimale Oberfläche zu erhalten. Eine automatische Befeuchtungsanlage sorgt für ein stets optimales Klima in der Produktionshalle. In Klebprotokollen halten wir zudem je Charge die Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit fest, um eine bestmögliche Qualitätssicherung zu gewährleisten. Und die automatischen Transportmechanismen unserer Anlage sind durch und durch materialschonend konzipiert“, erklärt Andreas Bachmann. „Die intensive Zusammenarbeit mit Jowat hat uns im Plattenverarbeitungszentrum zu einem reibungslosen Kaschierprozess verholfen. Die Reklamationsquoten laufen gegen null.“

Fokussiert auf das Thema Arbeitsschutz wurde der Klebprozess nun erneut unter die Lupe genommen. „Großen Anteil am Erfolg der Plattenverarbeitung haben natürlich unsere Mitarbeitenden in diesem Bereich. Insbesondere beim großflächigen Klebstoffauftrag für die Flachkaschierung sind diese physisch sehr nah am Prozess und am eingesetzten Klebstoff. Eine potenzielle Gefährdung durch Emissionen aus diisocyanathaltigen Klebstoffen konnten wir insofern nicht ausschließen“, so Bachmann. Mit Blick auf die Gesundheit und Sicherheit der Kolleginnen und Kollegen entschied sich Jordan daher zum konsequenten Wechsel auf kennzeichnungsfreie PUR-Schmelzklebstoffe und Reiniger in der gesamten Plattenfertigung.

Zeit- und Kostenersparnis

Zum Einsatz kommen nun ausschließlich die kennzeichnungsfreien PUR-Schmelzklebstoffe Jowatherm-Reaktant® MR 609.93 sowie Jowatherm-Reaktant® MR 608.90. Der Umstieg des Fertigungsprozesses auf die neuen monomerreduzierten Klebstoffe für Flachkaschierung und Kantenklebung ging mit der Unterstützung durch die Jowat Experten problemlos und ohne Qualitätsschwankungen über die Bühne. „Da unsere monomerreduzierten Produkte sich leistungstechnisch auf oder sogar über dem Niveau konventioneller Klebstoffe bewegen, lässt sich ein Umstieg in den meisten Fällen sehr unkompliziert realisieren“, erklärt Thorsten Albers von Jowat. „Einige Kunden erreichen durch die teilweise höhere Anfangsfestigkeit der kennzeichnungsfreien Variante sogar einen deutlichen Zeitgewinn im Prozess.“

Zeitersparnisse bringen die kennzeichnungsfreien Klebstoffe auch in anderer Hinsicht mit sich: Ab August 2023 müssen alle Mitarbeitenden, die mit diisocyanathaltigen Klebstoffen zu tun haben – auch logistisch beteiligte Personen – in regelmäßigen Abständen umfangreich geschult werden. Diese Schulungspflicht ist für Unternehmen mit hohen Zeitaufwänden und Kosten verbunden. „Jowat bietet seit fast 20 Jahren monomerreduzierte Schmelzklebstoffe als Alternative an. Unsere Kunden können sie einsetzen, ohne diese Schulungen vorweisen zu müssen“, betont Thorsten Albers. „Unsere Aufgabe sehen wir darin, den Kunden bei der Produktauswahl zu beraten und den sicheren Umstieg zu begleiten.“

Die kennzeichnungsfreien PUR-Hotmelts sind Teil der Jowat Green Adhesives und sollen Unternehmen dabei unterstützen, Fertigungsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Neben Produkten mit dem Augenmerk auf Arbeitsschutz und Gesundheit befinden sich unter dem Label auch ressourcenschonende oder energieeffiziente Lösungen im Portfolio. Für Jordan ist der Einstieg in die kennzeichnungsfreien Kaschierprozesse zu einem Erfolg geworden – auch dank der fruchtbaren Kooperation mit Jowat. Ein weiterer Ausbau ist keinesfalls ausgeschlossen. Es gibt also Potenzial für weitere gemeinsame Erfolge.

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