Filter
Fachartikel

Anpassung von Klebstoffen für das Plissierverfahren

Wie die Hochleistungsklebstoffe von Jowat den Herstellern helfen, ihre Filtermedien zu plissieren.

Der Markt für Filter und Filtermedien wächst stark. Nicht nur in der Industrie, auch in Wohnräumen werden die Vorzüge von Luftfiltern immer relevanter und sind ein Bestandteil des Alltags. Dabei weisen die verschiedenen Modelle Unterschiede auf: Während manche Hersteller auf einfache Filtermedien aus Papier setzen, beinhalten andere Modelle komplexe Filterelemente. Diese Kombifilter bestehen beispielsweise aus einem Aktivkohlemedium und Nanovliesen. Die Produktion von Filtern ist eine filigrane Angelegenheit – und der darin verwendete Klebstoff muss neben dem Verbund gleich eine Vielzahl weiterer Aufgaben erfüllen. Gebäudefilter zur Aufbereitung der Raumluft binden Kleinstpartikel wie Feinstaub, Pollen oder Rauchpartikel. Aber auch Krankheitserreger wie Bakterien oder Viren können mithilfe von Filtern aus der Luft entfernt werden.

Ein vielschichtiges Medium

Die für die Filtration der Gebäudeluft eingesetzten Schwebstofffilter zählen zu den sogenannten Tiefenfiltern und werden in die Filterklassen EPA (Efficient Particulate Air), HEPA (High-Efficiency Particulate Air) und ULPA (Ultra-Low Penetration Air) unterteilt. Sie halten die Luft in Innenräumen rein und sorgen so für eine gesunde Luft, zum Beispiel in Büros und Produktionshallen. Als Basis für Tiefenfilter kommen synthetische Materialien wie Glasfaservlies zum Einsatz. Unter Umständen ist die zusätzliche Kaschierung mit weiteren Filtermedien erforderlich, um verbesserte Produkteigenschaften zu erzielen – eine höhere Stabilität oder gesteigerte Filtrationswirkung. Für eine optimale Filterleistung wird eine möglichst große Oberfläche auf kleinem Raum benötigt, wie Jowat Produktkoordinator Michael Dressler erläutert: „Das Filtermedium wird dazu plissiert und mit einem Schmelzklebstoff fixiert. So vergrößert sich die Filterfläche in dem zur Verfügung stehenden Raum auf ein Maximum.“ Klebstoffe wie Jowatherm® 262.20 auf Basis von Ethylen-Vinylacetat (EVA) sind auf den Prozess des Plissierens optimal eingestellt: mit einer passenden offenen Zeit sowie einer hohen Anfangsfestigkeit. Darüber hinaus sind die Schmelzklebstoffe im abgekühlten Zustand fest und zugleich flexibel genug, um ein sicheres Handling der Filterelemente zu ermöglichen. Für den einfachen Einbau und Austausch der Filtermedien in die Lüftungsanlagen werden diese mit Rahmen aus Holz, Metall oder Kunststoff versehen.

Filtration höchster Güte

In der Industrie und insbesondere in der Medizin müssen zum Erhalt hoher hygienischer Standards und zur Gewährung der Arbeitssicherheit laufend Emissionen und Verunreinigungen der Atemluft abgesaugt werden. Das ist nicht nur in der Produktion von medizinischen Produkten oder Elektronikartikeln der Fall, wo die Sauberkeit über die Qualität des Endproduktes entscheidet. Auch in Laboratorien und Operationssälen hat die verlässliche Filtration der Raumluft großen Einfluss. Aerosole in der Luft wie Pilze, Bakterien, Viren, Pollen oder Schwebstaub werden aus der Luft entzogen, um die klinische Reinheit der Räumlichkeiten zu erhalten. Genormte Reinräume nutzen dazu HEPA-Schwebstofffilter, die die Raumluft selbst von Partikeln kleiner einem Mikrometer Durchmesser befreien. Bei der Herstellung von HEPA-Filtern stammt der Großteil des späteren Gesamtgewichts der Gebäudefilter von dem genutzten Klebstoff. „Ein großes Filterelement enthält bis zu sechs Kilogramm Klebstoff “, so Michael Dressler. Dass ein Filterhersteller bei der Produktion von HEPA-Filtern jährlich einige Tonnen an Klebstoff verbraucht, ist daher nicht ungewöhnlich. Michael Dressler teilt die Einschätzung, dass der Filterproduktion in Zukunft weitere Relevanz zukommt. Schließlich leisten die Gebäudefilter nicht nur einen Beitrag zu energieeffizientem Wohnen, sondern auch zur Arbeits- und Hygienesicherheit. Jowat fokussiert die eigenen Forschungen und Entwicklungen in diesem Bereich noch stärker als zuvor. „Durch den engen und partnerschaftlichen Kontakt mit unseren Kunden ist es uns möglich, unsere Klebstoffe stets marktaktuell und den neuesten Anforderungen und Bedürfnissen folgend zu entwickeln.“

Was bedeutet „plissieren“?

Im Rahmen einer Plissierung wird das Filtermedium – häufig aus Vlies oder Papier – in Falten gelegt. Ziel ist es, eine größtmögliche Oberfläche des Mediums auf kleinem Raum zu erzeugen. Der Einsatz von Klebstoffen hält die Falten in Form.

 

Der Artikel ist in der Juli Ausgabe 2023 der Fachzeitschrift "Filtration+Separation" in englischer Sprache erschienen. Den Originalartikel können Sie unten als PDF herunterladen.